HeAvYmeTaL.ch FEST/IVAL

HeAvYmeTaL.ch ist ein gemeinnütziger Verein, der das Ziel verfolgt, die hiesige Metallszene nach Kräften zu unterstützen. Zur Überschussbereinigung erlaubt er sich alljährlich ein Fest/ival mit Act aus der gesamten Schweiz. Heuer beehrten uns die Musikanten von Abraham, Heathen Heretic, Malphas und Rorcal.

EINE ART PERSPEKTIVE

Samstagnachmittag. Heathen Heretic aus Zürich soundchecken bereits, während Abraham ein paar Etagen weiter oben gerade ihren Bus parkieren. Im Vorfeld hatte ein Hin und Her wegen fehlender Bassboxen stattgefunden, wobei es am Ende dann doch zu viele waren. Vermute ich jedenfalls. Als Malphas eintreffen, wird einem die Röstigrabenthematik wieder einmal so richtig bewusst. Heisst Sprachbarriere für brave Schulfranzösische, weshalb man sich notgedrungen der fünften Landessprache bedient. So viel zu erfolgreicher Bildungspolitik.  

Heathen Heretic bieten ein powervolles Set und begeistern sowohl Supporter*innen als auch erstmalig Hinzugestossene gleichermassen. Ihr Black ‘n Death kommt versiert daher, die Instrumente harmonieren und Vokalistin Viola zeigt, dass sie als Frontfrau mehr als gute Figur macht. Ein beeindruckender Auftritt einer jungen Band, die wir sorgsam im Auge behalten wollen.

Abraham, welchen es allmählich gelungen war, sich optimal zu akklimatisieren, besteigen die Bühne als nächste. Die Lausanner zelebrieren Endzeitthematik, dass du mehr als nur dazugehörst: den Letzten aller Letzten inmitten von Leere, die zum Beispiel mal Welt gewesen war. Wo dir Abrahams Tonträger bereits gehörig den Mulm verpassen, setzen sie live gleich noch einen obendrauf.

Auch Rorcal sind irgendwo im Postbereich zu verorten, obwohl deutlich HC-geprägter, sowohl musikalisch als von der Attitüde her. Ungeniert schrammen, prügeln und schreien dir die Genfer ihre Kunst frontal ins Gesicht hinein, wobei sie gewiss kein Blatt vor den Mund nehmen. Nun noch den Begriff Zelebration eingebunden und fertig ist der Absatz...

Als Malphas die Bretter entern, stehen andere rätselnd vor der Duschkabine und fragen sich, wo all das Rot herkommt. Dass es sich um Menschenblut handle, wird gemunkelt, aber wer weiss? Die Genfer jedenfalls betreiben Black Metal der fies okkulten Sorte, zudem sind sie gleich mit zwei kurz nacheinander veröffentlichten Scheiben unterwegs. Welche sie zum Besten geben, was vorzüglich gerät. Eine präzise, auf den Punkt gebrachte Darbietung, die den Saal noch einmal so richtig zum Kochen bringt.

FAZIT & DANK

Als wir den Nachhauseweg antreten, ist die Limmat bereits stumm geworden. Schwarz metallisch fliesst sie vor sich hin, birgt wohl manches Geheimnis. Aber soll sie doch! Hinter uns liegt ein teuflisch laut geiler Abend mit netten Gesichtern und allem, was sonst so dazugehört. Was bleibt, ist

• Riesendank erstens an helfende Mitglieder des Vereins HeAvYmeTaL.ch, die einfach bloss die Besten sind!!!
• Riesendank zweitens an die Musikanten, ihr habt einen f****** genialen Job gemacht. Merci!!!!!
• Drittens an euch alle, die ihr dabei wart, es hat mächtig Spass gemacht!!!

(Text: C. Sturzenegger, publiziert am 15.04.2023)

Fotos

Malphas

Heathen Heretic

Abraham

Rorcal