Rock the Ring am 22.6.2018 in Hinwil
Der Freitag beginnt gleich mit einem persönlichen Highlight.
CoreLeoni beginnen um 17.00 Uhr auf der grossen Bühne.
Ich freue mich auf ein Feuerwerk von 'alten' Schweizer Hard-Rock Klassikern aus
der Gotthard-Ära vor den 2000er-Jahren.
Wow, der Sound ist gleich von Beginn an fett! Der Soundcheck hat sich
definitiv gelohnt.
Dank dem 'Golden Circle' stehe ich heute halt etwas weiter hinten, jedoch geniesst
man da die etwas bessere Soundqualität. Die Instrumente lassen sich gut
unterscheiden.
Brutal, wie nahe Ronnie Romero (Rainbow) mit seinem Gesang an Steve Lee von
anno dazumal dran ist.
Leo Leoni und Igor Gianola an den Gitarren harmonieren schön miteinander. Der Funke springt leicht auf die leider wenigen, meist älteren, Besucher über. Ihre Show braucht keine grosse Bühne, aber mit dieser Musikanlage (PA) ist der
Sound einfach geil.
Leo gibt sich bekannt bescheiden und lässt seine Les Paules Gitarre sprechen.
Für die Ansage von ‚Firedance‘ nimmt er aber das Mikro doch an sich. Ich nehme
es ihm ab, dass er Spass hat, hier heute „old school“-Lieder zu spielen.
Bei Henna Habegger (Drums) fehlt mir die „groove machine“. Will er Leo nicht
die Show stehlen? Sein Spiel ist super, aber es reicht nicht, um alle Leute zum
mitwippen zu bringen.
Der Publikumsauflauf hält sich weiterhin in Grenzen, aber das ist den
Anwesenden egal und sie machen bei der obligaten Mitsingparts mit. Beim
Klatschen sowieso.
Mila Merker (Bass) bedankt sich non-verbal beim Publikum. Er sieht aus, als
könnte er sich an die grosse Bühne gewöhnen.
Nach 45 min ist leider bereits Schluss. Selber habe ich Leo noch nie so viel
reden hören. Ich wünsche mir, dass CoreLeoni auf weiteren Festivals dieses Hardrock-Kulturgut
mit einem jüngeren Publikum teilen können.
Tracklist (ohne Gewähr):
-Il Pachino (Intro)
-Higher
-Standing in the Light
-Downtown
-Walk on Water
-Firedance
-Let it be
-Tell no lies
-Mountain Mama
-She goes down
-Ride on
-Here comes the heat
Um 17.45 Uhr beginnt das erste Set von Tempesta auf der Second-Stage.
Die vier Schwyzer spielen Rock bis Hard-Rock. Auch hier gefällt mir die PA
heute sehr gut. Ich finde den Bass geil. Die Stimme des Gesangs variiert und
lässt mich an einige Musikgrössen erinnern. Leider scheinen Sie aber kein Magnet zu sein. Nur wenige, dafür etwas jüngere,
verfolgen die Band. Die Jungs von Tempesta sind selber eine der jüngeren
Teilnehmer im heutigen Musikerfeld.
Ab 20.35 Uhr steigen Tempesta mit einem Hardrock Titel in ihr zweites Set
ein. Genau richtig nach den 'Black Stone Cherry'. Schnell strömt die Meute nun
vor die kleine Bühne. Ich freue mich weiter über den guten Sound der PA. Die
Stimmung ist sehr familiär, was sicher an den vielen Freunden und Bekannten der
Band liegt. Ich fühle mich gut aufgehoben!
Gleich nach der Show der PC-7 Staffel der Patrouille Suisse legen BlackStone Cherry los.
Ich sehe die vier Amis zum ersten Mal. Sie spielen eine Southern Hard-Rock
Mischung. Die Southern Parts sorgen für ruhige Momente, bevor losgebrettert
wird. Das Publikum verteilt sich über das ganze Gelände und ich muss vor dem
Wellenbrecher zum Golden Circle keine Angst haben, jemandem zu nahe zu kommen.
Ben Wells (Gitarre) springt über die ganze Bühne, ist immer in Bewegung. Trotzdem
bleibt sein Spiel sauber. Mit seinen Moves würde sich wohl jede Punkband die
Finger nach ihm ablecken.
Was aber John Fred Young an den Drums abzieht, ist der Wahnsinn. So, wie er
drauf schlägt, hat sein Rowdy viel zu tun. Wenn er könnte, würde er mit seinem
Schlagzeug Ben noch hinterher über die Bühne wetzen.
Die Show kommt mit der Bewegung der Beiden vollkommen aus. Jon Lawhon darf
typischer Bassist sein und muss sich darauf konzentrieren, dass er neben Young
nicht untergeht. So war dieser nicht immer gleich gut hörbar und musste
wahrscheinlich wegen der häufigen Wechsel seiner Klapfe ständig nachgepegelt
werden.
Chris Robertson (Vocals/Gitarre) ist der ruhige Punkt der Band und seine Stimme
die Konstante.
Speziell zu erwähnen ist, dass alle Vier ihre Parts zum Gesang beisteuern. War
ja klar, dass sich Young nicht nur mit Trommeln zufrieden gibt.
Die Jungs grooven super und ziehen im Laufe des Gigs auch vermehrt jüngeres
Volk an.
21.05 Uhr stimmt Phil Lanzon am Keyboard das Intro an und bittet seine
Mitmusiker von Uriah Heep auf die Bühne. Und nicht nur die, auch das Volk versammelt
sich endlich vollzählig und der Golden Circle ist mal gefüllt.
Dank dem tollen Sound der PA kommt die Band deutlich druckvoller rüber als auch
schon. Mit der Songauswahl wird jeder bedient und ich als Freund der härteren Musik
bin bereits früh begeistert. Mich erstaunt, wie die Urgesteine nach so vielen Jahren Musik, immer noch so
zufrieden strahlen können. Durch und durch Profis, oder Berni Shaw (Vocals)
hatte einfach Freude am Schweizer Bier. Sein Gesang ist super und seine Anekdoten bringen die Leute herzlich zum
lachen.
Russel Gilbrook (Drum) groovt mit seiner Doppel-Bass Pauke schön durch.
Um der Band auch mal eine Pause zu gönnen, sweept Mick Box an der Gitarre
zusammen mit dem Schlagzeuger eine längere Soloeinlage durch. Diese wird mir
nicht einmal langweilig.
Es ist schön zuzusehen, wie Jung und Alt abgehen. So habe ich Uriah Heep in
meiner Jugend kennengelernt.
Mit dieser Show machen die Briten Lust auf mehr, und lassen mich ihre
schwächeren Jahre deutlich vergessen. Hängt die neue Power mit den Veränderungen
der letzten Jahre der Rhythmus Sektion und mit Davey Rimmer am Bass zusammen?
Meisterrocker lassen um 22.20 Uhr uns Foto- und Pressefritzen mit 'We can
be Heros' vor der Second-Stage hochleben. Danke dafür, dadurch waren wir eine kurze
Zeit auch das einzige Publikum.
Aber die Cover-Songs kommen gut an und der Platz füllt sich rasch.
Der Sound ist top. Die Drums schlagen schön im 4/4-Takt, Gitarre und Bass
werden gradlinig gespielt und passen zusammen, die Vocals sind klar.
Auch hier findet der Gig in zwei Teilen statt, damit die Schweizer nach 'Simpel
Minds' den Leuten als „Rausschmeisser“ den Rest geben können. Zum Ende des
ersten Teils, bei 'Whole Lotta Rosie', gehen die Ladies im Publikum richtig ab
und nicht nur dem Sänger gefällts.
Während Simple Minds spielen, verlassen wir das Gelände. Ich hoffe, die Meisterrocker hatten eine erfolgreiche zweite Halbzeit.
CoreLeoni haben mir sehr gut gefallen, aber am Ende des Tages waren dann doch
Uriah Heep das Highlight. Ich danke allen Rockern für den schönen Tag.
Für HeAvYmeTaL.ch
Magnus (Bericht) und Fabian (Fotos)
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