Final Cut
Die Schweiz ist bekannt für ihre besonders leckere Schokolade, ihre hohen Ansprüche an Käse und die Präzision ihrer Taschenmesser. Die typisch schweizerische Präzision im Bereich Thrash Metal stellen FINAL CUT dar, fünf Jungs aus dem knapp 3.000-Seelen-Örtchen Beinwil am See im Kanton Aargau. Mit ihrem Album „Massive Resurrection“, das am 05.09.2014 über Dr. Music Records veröffentlicht wurde, führt die Band alles andere als vorsichtig in das Gebiet des Violent Blues Thrash Metal ein. Vielmehr stellt sie mit einer intensiv brachialen Stimme und überzeugenden Argumenten instrumentaler Natur sofort klar, dass DJ Bobo eher eine Ausnahme ist, was den Musikgeschmack der Schweizer angeht.
2011 gegründet und nach einer Umbesetzung am Bass und einem Sängerwechsel besteht die aktuelle Besetzung von FINAL CUT aus Sänger Patrick Härdi, Christian Abt sowie Lukas Bühler an der Gitarre, Bassist Christoph Kippel und Florian Brändle am Schlagzeug. Der Sound ist deutlich von Old School Thrash Metal beeinflusst, doch die Schweizer reichern diese klassischen Wurzeln mit modern experimentellen, groovigen Parts und utopisch anmutenden Ruhephasen an. Das belegt auch die mehr als positive Konzertkritik der Release-Show von MetalInside.ch, die u.a. Folgendes zu berichten haben «FINAL CUT boten durchwegs ein abwechslungsreiches Programm, präsentierten sich von ihrer besten Seite. Unter großem Applaus verließen FINAL CUT die Bühne der Met-Bar – einem Applaus, welchen sich die Truppe nicht nur mit einem energiegeladenen Auftritt, sondern speziell für das absolut gelungene Debüt-Album verdient hat!»
Insgesamt beinhaltet „Massive Resurrection“ zehn abwechslungsreiche und beinharte Tracks, die mit einer beachtlichen Menge Schießpulver geschrieben wurden. Das aufwendig gestaltete 20-seitige Booklet wurde mit Illustrationen von Jose Castro mehr als ordentlich aufgemöbelt, die eindrücklich das Geschehen in dem entsprechenden Song darstellen. Die Bilder sind eine Augenweide für Freunde von dunkler, Abgründe darstellender Kunst. Textlich bewegen sich die Titel des Albums auf gesellschaftskritischem Terrain, FINAL CUT wollen wachrütteln, Aufmerksamkeit erregen, doch auch Mut spenden. So geben die Jungs in „Voice Of The People“ von Vorurteilen geplagten Minderheiten eine Stimme und auch im folgenden „Struggle For Life“ geht es, wie schon am Titel zu erkennen, um Steine, die einem das Leben in den Weg legen kann, die aber überwunden werden können. Auch in „Fuck The Flue“ verleihen die Schweizer ihrer großen Abneigung gegenüber eiskalten, korrupten Machthabern deutlich Ausdruck und distanzieren sich von Intelligenz-Allergikern. Den aussagekräftigen Texten verleiht der markante Gesang, die präzisen Gitarren und ein zumeist irrwitziges Tempo den nötigen Nachdruck. „Massive Resurrection“ ist die wahre Auferstehung von Toleranz, Akzeptanz, Gleichberechtigung und verdammt viel positiver Energie und provoziert mit urmetallischen kranken Phantasien.
Auch die Devise der Band untermalt die Aussagen des Albums: «Schaut in eure Köpfe, schaltet sie ein, lebt euer Leben, probiert mal frei zu sein!» FINAL CUT liefern mit ihrem Debüt-Album zehn verdammt gute Gründe mal wieder ein wenig die Gegenwart zu reflektieren und dabei amtlich das Haupthaar in Wallung zu bringen!